17.05.2022

Unsere Herbstvorschau 2022 ist da!

Mit Büchern von Julia Wolf, Amanda Lasker-Berlin, Britta Boerdner, Bel Kaufman, Corinna T. Sievers, Quim Monzó und Jean-Philippe Toussaint.

 

Die vielfach ausgezeichnete Autorin Julia Wolf schreibt Bewusstseinsgeschichte: Sie lässt in ihrem neuen Roman »Alte Mädchen« drei Generationen von Frauen zu Wort kommen, findet für jede eine ganz eigene Erzählweise und erschafft so ein weibliches bundesrepublikanisches Panorama, wie man es bisher noch nicht gelesen hat.

 

In »Spes heißt Hoffnung« von Amanda Lasker-Berlin stehen vier Menschen an einem Wendepunkt in ihrem Leben, sie versuchen, sich selbst neu zu erfinden und dabei nicht zu verlieren. Ein Roman von großer Gegenwärtigkeit!

 

Britta Boerdner blickt in »Es geht um eine Frau« hinter die glatte Fassade der modernen Arbeits- und Lebenswelt und sucht nach den Spuren, die die ständige Selbstoptimierung und -perfektionierung bei ihrer Protagonistin hinterlassen haben.

 

Bel Kaufman hatte nie vor, einen Bestseller zu schreiben, erst recht keinen »Klassiker über Bildung« und tat es doch: »Up the Down Staircase« (ersch. 1964, USA) verkaufte sich über 8 Millionen mal, wurde von Warner Brothers verfilmt und erscheint nun erstmals auf Deutsch, in der Übersetzung von Alexandra Berlina.

 

In ihrem neuen Roman »Propofol« untersucht Corinna T. Sievers die Hybris eines alternden Mannes, den Untergang eines ›Halbgottes in Weiß‹.

 

Aus dem Katalanischen erscheint pünktlich zur Frankfurter Buchmesse und dem Ehrengastauftritt Spaniens der frühe Roman von Quim Monzó, »Benzin«, erstmals auf Deutsch, in der Übersetzung von Monika Lübcke.

 

»Das Verschwinden der Landschaft«, ein kleiner, feiner Text von Jean-Philippe Toussaint, wurde bereits in Paris als Theaterstück inszeniert und ist seither auf Tournee durch Frankreich.

 

Wir wünschen viel Freude beim Durchsehen unserer Herbstvorschau!

Britta Boerdner © Laura J Gerlach
Britta Boerdner

Britta Boerdner, geboren in Fulda, studierte nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin Amerikanistik, Germanistik und Historische Ethnologie. Ihr Debütroman »Was verborgen bleibt« erschien 2012 bei der FVA. Für »Am Tag, als Frank Z. in den Grünen Baum kam« (FVA 2017) erhielt sie das Inselschreiber-Stipendium der Sylt Foundation und das Stipendium des Hessischen Literaturrates in der Emilia Romagna. Britta Boerdner lebt in Frankfurt am Main.


Bel Kaufman © private
Bel Kaufman

Bel Kaufman, Enkelin des jiddischen Schriftstellers Scholem Alejchem, wurde 1911 in Berlin geboren. Ihre Familie stammte aus der heutigen Ukraine und ging 1914 zurück nach Odessa, wo Kaufman mit sieben Jahren ihr erstes Gedicht in einer Zeitung veröffentlichte. 1922 emigrierte die Familie in die USA. Nach ihrer Ausbildung am Hunter College und ihrem Studium an der Columbia University arbeitete Kaufman als Lehrerin. Mit dem Erfolg ihres Romans Up the Down Staircase (1964), über acht Millionen mal verkauft, wurde sie zur Bildungsaktivistin und -beraterin. 2011 leitete sie am Hunter College ein Seminar über den »jüdischen Humor« und ging bis zu ihrem Tod jede Woche tanzen. Sie starb im Alter von 103 Jahren in Manhattan.

 


Amanda Lasker-Berlin © Nora Battenberg
Amanda Lasker-Berlin

Amanda Lasker-Berlin, geboren 1994 in Essen, inszenierte mit 18 Jahren ihr erstes Theaterstück. Nach einem Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität in Weimar studiert sie Regie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Ihre Theaterstücke und Prosa wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, Elijas Lied (FVA 2020) wurde mit dem Debütpreis der lit.COLOGNE 2020 ausgezeichnet und für Das Debüt 2020 – Bloggerpreis für Literatur nominiert. Sie lebt in Frankfurt am Main.

 


Quim Monzó © Joachim Unseld
Quim Monzó
Quim Monzó, geboren 1952 in Barcelona, arbeitete als Comiczeichner und Radiokommentator, als Songwriter und Kriegsberichterstatter. Für sein literarisches Werk erhielt er mehrere Preise, seine Bücher sind Bestseller in Spanien und wurden in viele Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen seine Bücher in der Frankfurter Verlagsanstalt.

Corinna T. Sievers © Walter Pobaschnig
Corinna T. Sievers

Corinna T. Sievers, geboren auf der Ostseeinsel Fehmarn, lebt bei Zürich. Die Autorin studierte Politik, Wirtschaft, Musikwissenschaften, Medizin und Zahnmedizin. Doktorarbeit über die Prognostizierbarkeit von Schönheit. Ihr erster Roman, »Samenklau«, erschien 2010 in der Frankfurter Verlagsanstalt, 2016 folgte der Roman »Die Halbwertszeit der Liebe«. Beim Bachmann-Bewerb 2018 in Klagenfurt las sie einen vielbeachteten Auszug aus »Vor der Flut«.


Jean-Philippe Toussaint © Joachim Unseld
Jean-Philippe Toussaint
Jean-Philippe Toussaint, geboren 1957, ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Fotograf. Der ehemalige Juniorenweltmeister im Scrabble lebt in Brüssel und auf Korsika. Sein Gesamtwerk erscheint auf Deutsch in der Frankfurter Verlagsanstalt, zumeist in der Übersetzung des Verlegers Joachim Unseld. Zuletzt erschienen seine Romane Der USB-Stick (FVA 2020) und Die Gefühle (FVA 2021), sowie Das Verschwinden der Landschaft (FVA 2022).

Julia Wolf © Franziska Rieder
Julia Wolf
Julia Wolf hat Nordamerikastudien, Lateinamerikanistik und Neuere Deutsche Literatur an der FU Berlin studiert. Sie ist Übersetzerin und Autorin. Zuletzt erschien von ihr 2022 der Roman »Alte Mädchen« (FVA). Ihre Texte wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 3sat- und dem Robert-Gernhardt-Preis. Julia Wolf hat in verschiedenen feministischen Kollektiven mitgewirkt, unter anderem bei Writing with Care / Rage. Im Frühjahr 2023 erschien bei DuMont ein Kollektivroman von 18 deutschen Autor*innen, den Julia Wolf zusammen Elisabeth R. Hager und Verena Güntner konzipiert und herausgegeben hat. Julia Wolf übersetzt aus dem Englischen, unter anderem hat sie Joy Williams Roman »State of Grace« ins Deutsche übertragen (»In der Gnade«, dtv 2024). Im Herbst 2024 erscheint Samantha Harveys Roman »Umlaufbahnen«, der für den diesjährigen Booker Prize nominiert ist, in der Übersetzung von Julia Wolf. Julia Wolf lebt mit ihrer Familie in Leipzig und Berlin.