Verlangen und Melancholie

Bei Bodo Kirchhoff geht es immer ums Ganze. ›Verlangen und Melancholie‹ ist ein melancholisches Epos über große Gefühle.
Melanie Weidemüller, Deutschlandfunk
  • schön gebunden
  • farbiges Vorsatzpapier
  • 448 Seiten
  • 448 Seiten
  • Hardcover
  • 2014
  • 01.09.2014

Hardcover

ISBN 978-3-627-00209-1

24,90 *

lieferbar

Hinrich, dem ein »e« zum eleganteren Heinrich fehlt, erhält einen Brief mit schwarzem Rand – wer kann da gestorben sein? Er hat nur vage Vermutungen und scheut sich, den Brief zu öffnen; ihn bewegt schon genug seit dem Ausscheiden bei einer großen Zeitung, dort einmal zuständig für Regionalkultur. Die Tage und Nächte gehören jetzt ihm und der Frage, warum sich Irene, seine Frau, vor Jahren das Leben genommen hat. Und mit jedem neuen Warum kommen die Erinnerungen: an Irene, die Übersetzerin italienischer Literatur, etwa die Gedichte Pasolinis, an die Sommer in Italien, an Orte wie Rom oder Pompeji, und nicht zuletzt an Irene als Mutter seiner nun erwachsenen Tochter Naomi. Deren Sohn Malte hilft Hinrich gerade durchs Abitur, und sein Enkel überredet ihn zu einem Abenteuer: Sie lösen ein Konto in der Schweiz auf und schaffen das Schwarzgeld über die Grenze – Geld, das Hinrich auf keinen Fall behalten will und das ihn nach Polen reisen lässt, zu jemandem, der es gebrauchen kann. In Warschau aber holt ihn sowohl das Leben mit Irene als auch die Zeit mit einer früheren Geliebten auf eine Weise ein, die alles auf den Kopf stellt, woran er geglaubt hat.
»Verlangen und Melancholie« ist eine Geschichte von Liebe und Verrat, in der mit wachsender Spannung unerbittlich die Frage nach dem Warum eines Freitods gestellt wird. Erst als mit der Antwort offenliegt, welches Leben sich der Mensch, den man am besten zu kennen glaubte, genommen hat, setzt das Verzeihen ein.

Bodo Kirchhoff © Laura J Gerlach
Bodo Kirchhoff

Bodo Kirchhoff, geboren 1948, lebt in Frankfurt am Main und am Gardasee. Nach seinen von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeierten Romanen Die Liebe in groben Zügen (2012) und Verlangen und Melancholie (2014) wurde Bodo Kirchhoff für seine Novelle Widerfahrnis (2016), die in zahlreiche
Sprachen übersetzt wurde, mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Nach seinem großen autobiographischen Roman Dämmer und Aufruhr. Roman der frühen Jahre (2018) erschien zuletzt der Roman Bericht zur Lage des Glücks (2021). Nachtdiebe ist das 20. Buch des Autors in der FVA.

Stimmen zum Buch


Pressestimmen


Bodo Kirchhoff ist auf der Höhe seiner Kunst angelangt, ein souveräner Meister in der Beherrschung seiner Mittel. Das ist es, was man gemeinhin als Virtuosität bezeichnet.
Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Man merkt ›Verlangen und Melancholie‹ an, wie sorgfältig es gearbeitet ist, wie raffiniert und exakt die Leitmotivlinien miteinander verwoben sind. So entstehen Echoräume von Kunst, Reflexionen und Lebenswirklichkeit.
Christoph Schröder, DIE ZEIT
Es ist der Kirchhoff-Sound der weltgewandten Melancholie, die auch in diesem Roman das Grundgerüst des zwischen Begehren und Trauer changierenden Erzählwerks bildet.
Thomas Andre, SPIEGEL ONLINE
Virtuos wie wenige spielt Bodo Kirchhoff auf der ganzen Klaviatur seines Genres: Mit Schwung und tollkühn zugleich komponiert er in seinen Romanen den Plot.
Roman Bucheli, Neue Züricher Zeitung
Ein glänzender Roman über das schönste und komplizierteste im Leben: Die Liebe.
Wolfgang Herles, ZDF-Das Blaue Sofa

Meldungen zu "Verlangen und Melancholie"

07.05.2019

Verleihung der Goethe-Plakette an Bodo Kirchhoff