Überraschend erhält Zippi die Nachricht, dass ihre kürzlich verstorbene Tante Halina ihr ein altes Fischbesteck vererbt hat. Zippi, die wegen ihrer seltsamen Essgewohnheiten kaum reist, fliegt nach Tel Aviv, um ihr Erbe selbst in Empfang zu nehmen. Kaum angekommen, da klopft es an der Tür ihres Hotelzimmers: Eine freundliche ältere, vor allem sehr dicke Dame bittet darum, eingelassen zu werden. Bella Kugelmann, so stellt sie sich vor. Zippis ungeduldiger Versuch, sie abzuwimmeln, schlägt fehl.
Dann beginnt Frau Kugelmann zu erzählen: von ihrer Jugend im polnischen Bedzin, von Eltern und Verwandten, Schulfreunden, dem schönen Adam und der stolzen Polin, von Fettauge, von Gonna und Kotek dem Kätzchen. Unermüdlich erzählt sie wunderbare Geschichten aus einer längst untergegangenen Welt denen sich die junge Deutsche nicht entziehen kann: Und als Frau Kugelmann plötzlich ein altes Fischbesteck erwähnt, begreift Zippi, dass es sich hier um ihre eigene Familiengeschichte handelt.
Stimmen zum Buch
Pressestimmen
Amüsante, rührende Anekdoten aus dem jüdisch-polnischen Alltag nahe der deutschen Grenze, über denen sich der Himmel in den 30er Jahren zusehends verfinstert.Brigitte
Frau Kugelmann sagt einmal, seinen eigenen Kindern kann man sowas nicht erzählen, man muss es fremden Kindern erzählen. Wir sind auch die fremden Kinder, die durch solche Bücher ganz viele großartige Dinge erfahren.Elke Heidenreich
Mit ihrem Romandebüt »Und da kam Frau Kugelmann« ist Minka Pradelski, selbst Kind von Holocaust-Überlebenden und Angehörige jener Generation, die unter dem traumatisierten Schweigen ihrer Eltern litt, eine zärtliche Liebeserklärung an die versunkene Welt des Schtetls gelungen.Frankfurter Jüdische Nachrichten
Ich finde dieses Buch feinfühlig und herausragend, denn es trifft mit ganz leichtem Ton einen Punkt, den viele Kinder von Verfolgten und Flüchtlingen kennen: Sie wollen nicht mehr allein vom Schrecken hören, sondern auch von dem, was einmal gut war.SWR