Jeden Tag schwimmt Walter Nowak seine Bahnen im Freibad. Eines Morgens bringt eine Begegnung ihn aus der Fassung, mit fatalen Folgen: Der Länge nach ausgestreckt findet er sich wenig später auf dem Boden seines Badezimmers wieder, bewegungsunfähig und auf sich allein gestellt. »Von nun an geht es abwärts, immer abwärts«, schießt es ihm durch den Kopf. Zunehmend verliert er die Kontrolle, Gedankenfetzen, Bilder aus der Vergangenheit stürzen auf ihn ein: das Weihnachtsfest mit seiner ersten Frau Gisela, ihr Schweinebraten, ihre Tränen; der Blick seines Sohnes Felix, als er von der Trennung erfährt; Erinnerungen an seine eigene Kindheit als unehelicher Sohn eines GIs; und, vor kurzem, eine Diagnose seiner Ärztin. Während nach und nach alles vor seinen Augen verschwimmt, ziehen seine Gedanken immer engere Kreise, nähern sich einem verborgenen Zentrum, dem Anfang, dem Ende ...
In ›Walter Nowak bleibt liegen‹ gelingt Julia Wolf durch den virtuosen Umgang mit Sprache ein faszinierender Roman, der Spaß macht.Frank Statzner, hr-info
Ihr Roman in seiner eigentümlichen Synthese von Form und Inhalt zeugt jedenfalls von großer literarischer Meisterschaft.Cornelia Staudacher, Stuttgarter Zeitung
Der Ton ist berauschend.Katrin Schumacher, 3sat Buchzeit
Für einen Auszug aus diesem kühnen Text bekam die 36-jährige Autorin im vergangenen Jahr den 3sat-Preis beim Klagenfurter Literaturwettbewerb, und das gesamte Werk rechtfertigt diesen Vorschuss. Von der ersten Seite an wirkt der Sog eines Bewusstseinsstroms voller Strudel und Kaskaden, der uns in dieses fremde Leben zieht.Hartmut Wilmes, Kölnische Rundschau
Ein Psychogramm der besonderen Art. Erstaunlich dabei: Wie Wolf es mit jeweils nur wenigen Sätzen versteht, Zeiten und Räume zu durchmessen und in Walter Nowaks Kopf Erinnerungen und Gegenwart miteinander zu verwirbeln.Gerrit Bartels, der Tagesspiegel
Julia Wolf schafft es, aus dem Wasser und der nahenden Ohnmacht heraus eine Rede über ein ganzes Leben und eine Hoffnung zu führen ... großartig!Hubert Winkels
Die gesamte Story spielt sich konsequent in Walters Kopfe ab, ist als grandioser innerer Monolog angelegt – ganz im Gefolge Arthur Schnitzlers.Ingeborg Jaiser, TITEL-Kulturmagazin
Und Julia Wolf geht mitten rein, durch diesen Kopf durch, in einer Sprache, die viel will, sich viel traut. Und viel kann.tip Berlin