Am Abend vor ihrem dreißigsten Geburtstag beschließt Anna Thurow zu sterben. Oder zumindest erwägt sie sämtliche Selbstmordarten – nur keine scheint die richtige. Sie ist weder unglücklich noch glücklich, aber etwas kam ihr schon immer seltsam falsch vor: etwa dass sie als Kind Astronautin werden wollte und nun einen tristen Bürojob irgendwo in Ostdeutschland macht, und nicht zuletzt der fehlende Penis zwischen ihren Beinen. Eine Hypnotiseurin leitet Annas Fremdeln mit sich und der Welt von einem früheren Leben her: In Anna rumore der Geist eines kroatischen Juden namens Andri. Anna hält das für ziemlich große Scheiße, aber die Neugier siegt: Sie reist in Andris angebliche Heimatstadt. Überwältigt von der Schönheit Dubrovniks trifft sie über einen Kontakt der Jüdischen Gemeinde auf Anka, die diesen Andri gekannt hat, und erfährt immer mehr von der Kriegsvergangenheit Ex-Jugoslawiens und den Naziverbrechen.
Der erste Roman der Musikerin und Schriftstellerin Ariana Zustra handelt von verdrängten Kriegsschauplätzen der Shoa, von Grenzen von Religion, Identität und Sexualität. Es ist ein ebenso urkomischer wie todtrauriger Roman über den Versuch, sich selbst und die Welt zu erklären, und über die Frage, wer wir sein können, wenn wir nicht wissen, wer wir sind.
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Stimmen zum Buch
Pressestimmen
Dieses Buch besitzt die Kraft, allgegenwärtiges Fragengewirr nach der eigenen Identität aufs große Ganze zu übersetzen. Ariana Zustra gelingt ein existenzialistischer Roadtrip, auf den man ihr auch dank des wunderbaren Humors noch bis zu jedem Abgrund begeistert folgen mag.Linus Volkmann
Vor der Kulisse eines kroatischen Sommers erzählt Ariana Zustra lakonisch-schräg (ich musste an Mariana Leky denken), wie Anna eine Verbindung zu sich findet, erstklassigen Sex hat und in Einklang mit der Welt gern als Pommes in den ewigen Kreislauf eingehen würde. Ich bin dabei!Silvia Feist, emotion
Die ›Musikexpress‹-Autorin Ariana Zustra erzählt Annas Geschichte in ihrem Romandebüt in sicherem, sarkastischem Ton. Mit leichter Hand erkundet sie schwere Themen wie den Umgang mit Traumata und einer Vergangenheit, die nicht vergeht.Jens Balzer, Rolling Stone
Autorin Zustra hat einen intelligenten Roman über Aneignung, Zuschreibung und Identität vorgelegt. Sie hinterfragt zudem, ob wir allem eine tiefere Bedeutung geben müssen – koste es was es wolle –, nur damit wir uns besser fühlen. Zusätzlich gelingt es ihr meisterlich, Sex sinnlich zu beschreiben, ohne pornografisch zu sein. Neben lebensnahen Dialogen besticht dieser Text nicht zuletzt mit Humor und ›kroatischem Sarkasmus.Angelo Algieri, Buchkultur
Ein wunderbar nachdenklicher und gleichzeitig witziger, teils schräger Debütroman der Journalistin und Musikerin Ariana Zustra.Helga Winkelmann, ekz Bibliotheksservice
Noch nie habe ich so unterhaltsam und amüsant über Jesus und seine Jünger gelesen, noch nie hat jemand das Periodensystem auf so wunderbare Art und Weise beschrieben wie die Figur Anna Thurow. Ariana Zustra trifft [...] die perfekte Balance zwischen Witz und Melancholie, zwischen Weltschmerz und Hoffnung, zwischen Realität und Illusion und zwischen Weirdness und Usualness.@booksnotdead.de
Nah am Zeitgeist und doch völlig zeitlos erzählt [Ariana Zustra] in ihrem ebenso komischen wie ernsthaften Roman von der Suche einer Frau nach sich selbst und den Wurzeln, die uns alle mit der Geschichte verbinden.@intellectures
Ein unglaublich witziger und existenzieller Reisetripp, der in Abgründe schaut aber dabei nie de Humor verliert.@hauke.harder
[...] dieser Debütroman ist so schräg und witzig, dass mir ›Tot oder lebendig‹ einfach großen Spaß gemacht hat.@nicolekleber
Bitterböse, zynisch, ironisch, witzig, deep, weird. Letzteres hat mir besonders an dem Roman gefallen [...]@lese_verliebt
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11
FebAriana Zustra liest in Mannheim im Rahmen der Lesereihe »europa-morgen-land«
11.02.2024, 17:00 Uhr
Mannheim