Der Fall Miriam Behrmann

Meisterhaft versteht es Lydia Lewitsch, Worte der Andeutung für das zu finden, was sich über den weiblichen Instinkt mitteilt, aber im atmosphärisch Vagen der Beweisbarkeit entbehrt.
Gudrun Braunsperger, Ö1-Büchersendung Ex libris
  • 256 Seiten
  • Hardcover
  • 2024
  • 08.03.2024
  • Sprache des Textes: Deutsch

Hardcover

ISBN 978-3-627-00317-3

24,00 *

lieferbar

Miriam Behrmann, anerkannte Professorin und Leiterin eines Instituts an der Universität Wien, wird angeklagt wegen eines angeblichen psychischen Missbrauchs gegenüber ihrer Doktorandin – sogar die Medien berichten darüber. Denn der Fall hat Wellen geschlagen, seit ihrer Gründung hat die Universität Wien noch nie einen Professor oder eine Professorin entlassen. In atemlosen Gedankenketten rekapituliert Miriam Behrmann, wie dieser Vorwurf bei Selina Aksoy, ihrer jungen, türkischstämmigen Doktorandin hat entstehen können. Temporeich und in aller Gedankenschärfe entfaltet sich der Roman, wenn es um Universitätspolitik und um Miriams Universitätslaufbahn geht, atmosphärisch dicht und von einer wehmütigen Schönheit, wenn sich Erinnerungen an Himbeerfelder und endlose Sommer ihrer Kindheit in Polen auftun, verwoben mit der allumfassenden Liebe und Wärme der Mutter, genussvoll und geistreich wird es, wenn Miriam Gespräche mit ihrem Mann Tom bei Rotwein und selbstgekochter Pasta führt.

Der Fall Miriam Behrmann ist mehr als ein intelligent und spannend geschriebenes Universitätsdrama, es ist ein hochaktueller, moderner, temporeicher Text, der kollidierende Selbstverständnisse der Generationen vorführt und dabei existenzielle Fragen berührt. Der Konflikt zwischen Miriam Behrmann und Selina Aksoy beschreibt einen Clash of Cultures, einen aktuellen Generationenkonflikt, bei dem über den gesamten Verlauf des Romans hinweg in der Schwebe gehalten wird, wer im Recht und wer im Unrecht ist: die junge, charismatische, auf politische Aktivitäten und Privatleben bedachte Selina Aksoy oder die ambitionierte Professorin mit ihrem eigenen unerbittlichen Arbeitsethos.

Lydia Lewitsch
Lydia Lewitsch wurde in Polen geboren. Unter dem zunehmenden Druck des kommunistischen Systems migrierten ihre Eltern mit ihr 1979 in die damalige Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik und Philosophie. Unter anderem Namen schreibt sie Essays zu literarischen und gesellschaftspolitischen Themen sowie wissenschaftliche Aufsätze für verschiedene nationale und internationale Zeitschriften. Der Fall Miriam Behrmann ist ihr erster Roman.

Stimmen zum Buch


Pressestimmen


Aus der Innensicht der selbst noch jungen Professorin, wird ein Generationen- und Kulturkonflikt abgehandelt, der eine akademische Welt zwischen Political Correctness und feigem Zwiesprech der Verantwortlichen entlarvt. Keine der Figuren in diesem Machtkampf hat wirklich recht. Spannend geschrieben [...].
Beate Frauenschuh, ekz bibliotheksservice
»Der Fall Miriam Behrmann« ist mehr als ein spannend geschriebenes Universitätsdrama, es ist ein hochaktueller, moderner, Text, der kollidierende Selbstverständnisse der Generationen vorführt und dabei existenzielle Fragen berührt.
Ernst W. Koelnsperger, Studiosus Intern - Das Wissen der Welt
Meisterhaft versteht es Lydia Lewitsch, Worte der Andeutung für das zu finden, was sich über den weiblichen Instinkt mitteilt, aber im atmosphärisch Vagen der Beweisbarkeit entbehrt.
Gudrun Braunsperger, Ö1-Büchersendung Ex libris
Ein wichtiges Buch, das vielleicht für mehr Verständnis auf beiden Seiten eines Generationenkonflikts führen kann [...] Literarisch spannend, aber anspruchsvoll entwickelt die Geschichte einen unglaublichen Sog.
Katharina Trimmel, bn Bibliotheksnachrichten
Der Fall Miriam Behrmann‹ ist ein gelungener Universitätsroman, teils unbequem, mal fast verträumt [...] Ein hochaktuelles Buch über zwei Frauen und einen Konflikt, bei dem es jede Menge Grauzonen gibt.
@letteratura_blog
Ein klug geschriebener, vielschichtiger und vor allem hochaktueller Roman, der die Spannungen und Herausforderungen unserer Zeit reflektiert und die Leserinnen und Leser zum Nachdenken über Selbstverständnisse und Moral anregt.
@wassilkeliest
›Der Fall Miriam Behrmann‹ ist ein überaus dichter, vielschichtiger Roman, mit einem packenden Sprachrhythmus [...]
https://bbbucherbilder.home.blog
Die Autorin hat mich mit diesem Buch sehr beeindruckt. Wie fein sie die Unterschiede zwischen Selina und Miriam seziert und gleichzeitig widerlegt, ist ein literarisches Vergnügen. [...] Ein universitäres Kammerspiel par excellence und ein sehr lesenswerter Roman.
@buchselig
Lydia Lewitsch hat hier einen wirklich spannenden und temporeichen Roman über Erwartungen, Generationenunterschiede und das Frau-Sein geschrieben. Geschickt verbindet sie aktuelle Themen, wie Diskriminierung und internationale Biografien miteinander und hält dem traditionell geprägten Mikrokosmos Universität den Spiegel vor.
@madamebiscuit15
Lewitsch [...] gelingt es perfekt, die unterschiedlichen Sichtweisen der Generationen zu transportieren, das gegenseitige Nichtverstehen, ganz nebenbei das universitäre Umfeld, welches bei aller vermeintlichen neutralen Wissenschaftlichkeit, einem Haifischbecken gleicht, die Mechanismen von (Vor)Verurteilung und gegenseitigem Nichtverstehen (wollen). Ein höchst lesenswerter Roman, der einen besonderen Blick auf einen Generationenkonflikt und dahinter liegende Lebensentwürfe wirft.
@ankeschmeier
Was mir an diesem Roman besonders gefällt, ist die Tiefe, die Dichte und der sprachlich gelungene Stil, der durch die Geschichte leitet.
@marina.literaturleuchtet
Ein beeindruckender Roman, der vielschichtig unterschiedliche Sichtweisen aufzeigt und man als Leser*in das Gefühl hat, jede Position hat was für sich – großartig.
@_leserin_
[...] ein wertvoller Beitrag zur Debatte über Machtstrukturen und Generationenkonflikte.
@mari_liest
Lydia Lewitsch hat einen starken Roman vorgelegt, der sich einem zeitgenössischen Thema widmet. Wie viel Zeit sollte Arbeit im Leben einnehmen, ab wann ist die Balance nicht mehr vorhanden und gesundheitlich schädlich? Gibt es objektive Ansprüche, oder wird es bei diesem Thema immer wieder zu Problemen und zwischenmenschlichen Konflikten kommen? Lydia Lewitsch erzählt dieses komplexe Thema mit einem guten Kniff, der aufzeigt, wie sich Anspruchsdenken entwickeln können. Mich hat dieser Roman positiv überrascht.
www.erzaehlwas.de
›Der Fall Miriam Behrmann‹ ist ein fesselnder, wahnsinnig gut geschriebener Universitätsroman, der zugleich Themen der Herkunft, des Bildungsaufstiegs und unserer (geerbten) Einstellung zu Leistung und Karriere verhandeln. Große Leseempfehlung!
@ein.bildungsroman
Lydia Lewitsch ist ein intelligentes, hochaktuelles Buch über Generationenkonflikte, über Migration und zwei Frauen gelungen, die sich in ihrer Einstellung zu Arbeit stark unterscheiden, doch den Wunsch ernstgenommen zu werden hegen sie beide.
@books.and.twins
Mich hat der Roman ins Nachdenken darüber gebracht, wie verschiedene Generationen mit Leistungsdruck umgehen. Gerne empfehle ich ihn weiter.
@buchsichten
Der Fall Miriam Behrmann‹ ist ein Buch, das von Arbeitsethos unterschiedlicher Generationen, von Anspruch in der akademischen Welt erzählt - und der vor allem ganz tief und sprachlich bravourös gelöst in das Denken von Miriam Behrmann vordringt.
@le_buchhalter

Veranstaltungen

  • 12
    Okt

    Lydia Lewitsch liest auf den Badenweiler Literaturtagen aus »Der Fall Miriam Behrmann«

    12.10.2024, 16:00 Uhr
    Badenweiler
  • 6
    Nov

    Lydia Lewitsch liest an der Universität zu Köln im Rahmen der Lese- und Diskussionsreihe »Literatur meets Soziologie - Poetik und Politik literarischer Herkunftserzählungen« aus »Der Fall Miriam Behrmann«

    06.11.2024, 18:00 Uhr
    Köln