Gehwegschäden

Roman
›Gehwegschäden‹ von Helmut Kuhn ist einer der besten Berlin-Romane der letzten Jahre, atmosphärisch dicht und detailgenau.
Deutschlandfunk Büchermarkt
  • schön gebunden
  • farbiges Vorsatzpapier
  • 448 Seiten
  • 448 Pages
  • Hardcover
  • 2012
  • 01.03.2012

Hardcover

ISBN 9783627001803

22,90 *

lieferbar

Thomas Frantz ist Schachboxer, Flaneur aus Instinkt und freier Journalist, der schon bessere Tage gesehen hat. Mit wachsender Wut über den fahrlässigen Bewusstseinszustand der Welt lässt der notorische Chronist sich durch das Großstadtleben treiben: von den Kabbalisten zu schlaflosen Swingern, von der Demo der Prekarianer in die Wettbüros Neuköllns, von der Pecha-Kucha-Nacht in den alten Westen, der wortwörtlich abkackt. Die neue Formlosigkeit lässt ihn verzweifeln: Er versteht nicht, dass die ehemalige SED-Verwaltungszentrale – zuvor das Hauptquartier der Hitlerjugend und davor Kaufhaus jüdischer Geschäftsleute – jetzt von Londoner Heuschrecken mit großzügiger Ignoranz gegenüber den Grausamkeiten der Geschichte in einen Society-Club und Wellnesstempel umgebaut wird. Wie überhaupt Berlin zu einem gewaltigen Spielplatz mutiert ist, dessen Bewohner in Streetart oder Esoterik Lebenssinn suchen. Da fegt die junge Doktorandin Sandra durch sein Leben wie der Hurricane Katrina: Könnte für ihn doch alles noch einmal anders werden?

Helmut Kuhn © Severin Wohlleben
Helmut Kuhn
Helmut Kuhn wurde 1962 in München geboren. Nach einem Studium in Berlin und an der Pariser Sorbonne arbeitete er bei der deutsch-jüdischen Zeitschrift »Aufbau« in New York und war Reporter für Die Zeit, Stern, Focus und mare. Er lebt als Autor und Dozent für Journalistik und kreatives Schreiben in Berlin. 2002 erschien sein Romandebüt »Nordstern«, 2006 der Erzählband »Regen im 5/4 Takt«. Als Co-Autor verfasste er zusammen mit Murat Kurnaz »Fünf Jahre meines Lebens. Ein Bericht aus Guantanamo« (2007) sowie mit Cem Gülay »Türkensam. Eine deutsche Gangsterkarriere« (2009).
 Sein von der Kritik vielbeachteter Berlin-Roman »Gehwegschäden« erschien 2012 in der FVA, im Herbst 2016 folgte der Roman »Omi«.

Stimmen zum Buch


Pressestimmen


Es dürften sich kaum mitreißendere, witzigere Darstellungen sozialer Brüche und Zwänge finden lassen als in einigen Passagen dieses Romans.
Spiegel online
Das Buch ist Pflicht.
Der Freitag
Ein Blick auf Mitte von außen und eine ironisch-böse-heiter genau beobachtende Hommage an Alfred Döblins Metropole-im-Umbruch-Klassiker Berlin Alexanderplatz.
G+J Buisness Punk
Es ist eine dynamische, unkomplizierte Form, mit der Kuhn seine Geschichte von Thomas Frantz erzählt. Und ein paar der Geschichten sind so interessant, dass man sie gleich googeln muss, weiterlesen will, ob all das stimmt oder nur eine echte Fiktion ist für eine echt erzählte Stadt.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung