Der halbe Apfel

Marie-Alice Schulz schreibt mit großer Feinheit und berückender Genauigkeit gegen das Verschwinden an. In ihrem glasklaren Blick auf Verlorenes und Hinzugedichtetes erkennt man immer auch sich selbst.
Isabelle Lehn
  • 280 Seiten
  • Hardcover
  • 2022
  • 10.03.2022

Hardcover

ISBN 9783627002947

22,00 *

lieferbar

Es kommt vor, dass jemand geht – aber eine Rückkehr, noch dazu nach sieben Jahren? Eines Morgens steht Ben da, platzt unangekündigt in das Wiener Leben von Pia, Vinz und dem siebenjährigen Janis, dessen leiblicher Vater Ben ist. Janis hat nun auf einmal zwei Väter und Pia fragt sich mehr und mehr, warum eigentlich nur die anderen kommen und gehen können, wann sie wollen. Marie-Alice, die Erzählerin, erfährt in Hamburg von den Neuigkeiten. Mit Vinz war da für Momente mehr, aber drei waren Eine zu viel. Nun ist da ein neues Drei- eck, doch diesmal liegen die Dinge anders. Marie-Alice selbst ist Schriftstellerin und hängt in der Luft: zwischen Projekten und Lockdowns und in der Erinnerung an ihre französische Mutter, die vor Jahren noch einen halben Apfel aß, bevor sie sehr plötzlich verstarb. Sie beginnt, sich in das Leben von Pia, Vinz, Ben und Janis hineinzudenken, als wären sie ihre Romanfiguren. Und vor dem Hintergrund ihres eigenen Verlusts fragt sie sich zunehmend, was Familie ist, wie Verantwortung und Vererbung, Glück und Identität zueinander stehen. Bis eintritt, womit niemand gerechnet hat, und ein Teil des Dreiecks die Seiten wechselt.

Marie-Alice Schultz

Marie-Alice Schultz, geboren 1980 in Hamburg, studierte Theaterwissenschaften und Germanistik in Berlin sowie Bildende Kunst in Wien. 2016 war sie Stipendiatin der Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung und Teilnehmerin des 20. Klagenfurter Literaturkurses. Für ihren Debütroman Mikadowälder (2019) wurde sie mit dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet. Die Autorin lebt in Hamburg.

Stimmen zum Buch


Pressestimmen


Marie-Alice spielt mit Varianten. Sie lässt Ben bei Pia aufrücken. Plötzlich steht Pia vor der Tür der Autorin und zeigt sich so fordernd wie nie zuvor.
Jamal Tuschick, Textland
Die Erzählerin ergründet, was Familie, Verantwortung, Glück und Verlust bedeuten und wie wichtig dabei die eigene Selbstfindung ist.
Christian Straub, ekz Bibliotheksservice
›Der halbe Apfel‹ ist ein behutsames Buch über Freundschaft und Familie. Aber auch über Mutterliebe und die schmerzhafte Gewissheit, mit dem Tod eines geliebten Menschen, einer Mutter erst recht, unsäglich viel verloren zu haben. Ein Eingeständnis. ›Der halbe Apfel‹ ist ein Roman wie ein langer Abend in Freundschaft!
Literaturblatt.ch

Buchhandelsstimmen


Gleich mit dem ersten Satz nimmt man Platz in der Wohngemeinschaft dieser ungewöhnlichen Familienkonstellation und wird somit hautnaher Zeuge des folgenden Kammerspiels. Im Mittelpunkt steht die Suche der individuellen Rolle im Leben, in der Gesellschaft und besonders innerhalb der Familie. Sehr lebendig und authentisch treten die Charaktere aus dem Text hervor. Spielerisch leicht werden bedeutende Lebensfragen in die Handlung eingestreut. Ein moderner und lebensnaher Roman, der zur Selbstreflexion einlädt. Für mich ein Leseschatz!
Hauke Harder, Blog Leseschatz und Buchhandlung Almut Schmidt in Kiel
Ich habe ›Der halbe Apfel‹ als berührend und bereichernd empfunden.
Tina Seelandt, Stories! Die Buchhandlung
Ständig musste ich innehalten in diesen eigentlich zwei Geschichten, die ein so raffiniertes Spiel mit Perspektiven und Figuren enthalten.
Jana Büchert, Buchhandlung Frau Büchert