Vor der Flut

Das Buch ist vieles zugleich: Pornografisch und feministisch, sinnlich und analytisch und ganz bestimmt ist es eines der radikalsten Bücher dieses Frühjahrs.
Julian Schütt, SRF
  • 224 Seiten
  • Hardcover
  • 2019
  • 07.03.2019

Hardcover

ISBN 9783627002619

20,00 *

lieferbar

»Der Erfahrungsbericht einer ungewöhnlich Liebenden.« Nora Gomringer beim Bachmann-Bewerb 2018

Judith ist Zahnärztin und lebt auf einer norddeutschen Insel mit ihrem Ehemann, einem Psychiater. Sie führen eine eher lieblose Ehe, was ihn aber nicht davon abhält, ihre wechselnden außerehelichen Liebschaften zu analysieren. Das Städtchen ist klein, nicht einmal zweitausend Einwohner. Neun Zwölftel des Jahres ist Nebensaison. Doch zweimal im Jahr fallen die Reichen ein, zweimal im Jahr ist Hochsaison, dann kommt Judith auch privat auf ihre Kosten: Sie ist Erotomanin, auf der Suche nach einer freien Sexualität, sie ist frei von den Grenzen des allgemein Konformen, Männer warten bei ihr vergeblich auf Erlösung oder gar Liebe. Jetzt sind die Weihnachtsgäste abgereist, und ein vom Wintersturm angeschwemmter Eisblock treibt auf das kleine, direkt an der Wattseite der Insel gelegene Warfthaus der Eheleute zu. In dem Maße, wie sich die Eismasse Meter für Meter nähert und mit der nächsten Springflut das Haus unter sich zu begraben droht, nimmt die Erzählung eine immer dramatischere Wendung, entwickelt sich ein von Judith so präzis im Voraus geplantes erotisches Rendezvous immer mehr gegen ihre Erwartungen.

Ebenso konkret wie ironisch beschreibt Corinna T. Sievers eine Frau, die sich offen ihrem Begehren hingibt. »Vor der Flut« verhandelt das traditionelle Konzept von Liebe und weiblicher Sexualität auf ungewohnte Weise und treibt ein Spiel mit gesellschaftlichen und geschlechtlichen Machtverhältnissen – originell und spannend bis zum Schluss.

Corinna T. Sievers © Walter Pobaschnig
Corinna T. Sievers

Corinna T. Sievers, geboren auf der Ostseeinsel Fehmarn, lebt bei Zürich. Die Autorin studierte Politik, Wirtschaft, Musikwissenschaften, Medizin und Zahnmedizin. Doktorarbeit über die Prognostizierbarkeit von Schönheit. Ihr erster Roman, »Samenklau«, erschien 2010 in der Frankfurter Verlagsanstalt, 2016 folgte der Roman »Die Halbwertszeit der Liebe«. Beim Bachmann-Bewerb 2018 in Klagenfurt las sie einen vielbeachteten Auszug aus »Vor der Flut«.

Stimmen zum Buch


Pressestimmen


Ein mutiger Text, der explizit das Begehren einer Frau in einer so radikalen Perspektive benennt, wie man es eigentlich nur von Männern kennt, ein Text, der von Überschreitung handelt, einem Abweichen von der Norm, und der eine enorme Spannung erzeugt.
Hubert Winkels, Bachmann-Bewerb 2018
Judith verleiht ihrer sexuellen Gier in Sievers Roman eine ganz eigene Sprache. (...) Sievers findet dabei eine Erzählstimme, die wachsam wie frotzelnd immer wieder hinterfragt, welche Haltung und welche Wortwahl dem Thema angemessen sind.
Miriam Zeh, Deutschlandfunk
Vor der Flut ist vieles in einem: ein warnender Blick auf die Gewalt der Natur, ein erotischer Thriller, ein Psychodrama und die Geschichte einer Obsession.
Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
Das Buch ist vieles zugleich: Pornografisch und feministisch, sinnlich und analytisch und ganz bestimmt ist es eines der radikalsten Bücher dieses Frühjahrs.
Julian Schütt, SRF
(...) die Spannung, sie ebbt nicht ab.
Nick Lüthi, BookGazette

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